Sucht beginnt im Alltag......
Prävention auch!
Die Suchtprävention fokussiert besonders auf das Jugendalter, weil in dieser Lebensphase die Grundlagen für problematisches Konsumverhalten und spätere Suchtstörungen gelegt werden. Das Jugendalter ist für die Entstehung von Suchtstörungen die wichtigste Lebensphase. In der Kindheit und Jugend entstehen erstmals Wirkungserwartungen an Suchtmittel. Durch Modelllernen werden Konsum und Konsumfolgen intrapsychisch als positiv und erstrebenswert beobachtet und bekräftigt. Doch erst durch reale Konsumerfahrungen werden Verhaltensgewohnheiten gelernt, die sich von adäquater Kontrolle bis zu Kontrollverlust erstrecken können.
Die Zeit des Jugendalters – grob geschätzt – vom 14. bis 21. Lebensjahr ist daher die sensible Phase zum Erlernen der relevanten Verhaltensweisen im Umgang mit Substanzen.
Um mit Kindern und Jugendlichen suchtpräventiv arbeiten zu können, ist ein Grundwissen über Sucht und Suchtentstehung erforderlich. Erfolgreiche Prävention muss sich an den Motiven orientieren, die hinter dem Suchtmittelkonsum stehen.
Sucht entwickelt sich aus dem Zusammenwirken von Suchtmitteln, Persönlichkeit und Umwelteinflüssen. Süchtig wird man nicht von heute auf morgen.
Suchtgefährdet ist ein Mensch dann, wenn schwierige Situationen und schlechte Erfahrungen gebündelt zusammenkommen:
Wenn ein Jugendlicher etwa in schwierigen familiären aufwächst, in der Klasse keinen Anschluss findet und dann noch Schulschwierigkeiten hat, wenn die eigenen Handlungskompetenzen nicht ausreichen und die Verhältnisse fehlen, dann ist Die Gefahr groß, dass der Jugendliche ein gerade verfügbares Suchtmittel als Krücke benutzt.
Suchtprävention darf sich daher nicht auf Informationen beschränken. Entscheidend ist die Förderung der Lebenskompetenz, das heißt den Kindern und Jugendlichen Selbstvertrauen und ein breites Spektrum an Verhaltensmöglichkeiten zu vermitteln, damit sie Probleme aktiv bewältigen können und den Ausweg Sucht nicht nötig haben. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass präventive Maßnahmen bereits im Kindesalter umgesetzt werden.
„Handeln bevor Sucht entsteht“ ist ein Slogan, der in wenigen Worten sehr treffend
formuliert ist.
Wir wollen mit unseren Angeboten Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, „Kompetent fürs Leben“ zu sein. Das bedeutet im Einzelnen die:
- Förderung von Problemlösefähigkeiten und Konfliktlösungsstrategien
- Förderung von Eigenaktivität und persönlicher Verantwortungsübernahme
- Förderung von Selbstwirksamkeit und realistischen Zuschreibungen
- Förderung des Selbstwertgefühls
- Förderung sozialer Kompetenzen, verbunden mit der Stärkung sozialer Beziehungen
- Förderung von effektiven Stressbewältigungsstrategien, wie z. B. die Fähigkeiten, Unterstützung
zu mobilisieren oder sich zu entspannen - Förderung des Umgangs mit Gefühlen
Uns ist es wichtig, Kinder und Jugendliche für den Umgang mit Belastungen zu stärken und
wichtige Basiskompetenzen zu vermitteln, aber auch die Erziehungskompetenzen von
Eltern und anderen Erziehungspersonen zu festigen.